Eine wertvolle Holzplastik, mindestens 500 Jahre alt, ist restauriert worden. Die Figur kehrte soeben in die städtische Sammlung in der Predigerkirche zurück.
Eisenach. Es handele sich um die Darstellung von Maria mit dem vom Kreuz genommenen Jesus, die zur Sammlung "Mittelalterliche Schnitzkunst" zählt.
Möglich geworden sei die fachmännische Pflege durch Unterstützung des Frauenclubs der Soroptimistinnen unter Führung von Kirsten Crowson, teilte die Stadtverwaltung mit.
Die Soroptimistinnen hätten 800 Euro gespendet. Die sogenannte Pietà stamme vermutlich aus dem Eisenacher Justusstift und zähle seit 1902 zur Sammlung des Thüringer Museums. Sie wurde um 1500 aus Lindenholz gefertigt und besitzt eine vielfarbige Bemalung. Die Figur ist 40 Zentimeter hoch.
Restauratorin Christine Machate aus Erfurt, welche die Eisenacher Sammlung seit den 1980er-Jahren kenne, habe insgesamt mehr als eine Woche lang an der Figur gearbeitet. "Sie hat die Figur komplett gereinigt und gefestigt", schilderte Janina Walter von der Stadtverwaltung. Die Figur sei an einigen Stellen auch retuschiert worden. "Durch diese Nachbesserungen an der Oberfläche sind nicht nur Körper und Gewand wieder erkennbar, sondern auch kleinste Blutspuren an der Jesusfigur", so Walter.
In der derzeitigen Dauerausstellung können rund 60 ausgewählte Werke der Sammlung bewundert werden: Skulpturen und Skulpturengruppen, Altäre und Altarfragmente, Bildtafeln und Steinbildwerke aus dem 12. bis 16. Jahrhundert.
Es handelt sich um eine der bedeutendsten Sammlungen in Thüringen und darüber hinaus. In der Mehrzahl wirkten anonyme Meister in Werkstätten in Erfurt, Jena und Saalfeld.